Race Across Austria

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Race Across Austria

Philipp Kaider radelt auf großen Spuren durch die USA

Am 10. Juni 2025 startet der Niederösterreicher in sein bisher größtes Abenteuer: Beim Race Across America gilt es für den zweimaligen 24-Stunden-Zeitfahr-Weltmeister und Rekordhalter durch Österreich erstmals einen ganzen Kontinent zu queren. Erwartungen und Ziele des 39-Jährigen und seines Teams im Interview.

5000km quer durch die USA, von der Wüste bis hoch auf 3000m über dem Meer, gilt es für Kaider zu bewältigen (Foto: privat)

5000km quer durch die USA, von der Wüste bis hoch auf 3000m über dem Meer, gilt es für Kaider zu bewältigen (Foto: privat)

Er ist Weltmeister, österreichischer Meister, hat mit seinem Rad durch Österreich in 19 Stunden vor zwei Jahren einen Weltrekord aufgestellt und hat noch lange nicht genug: Die Rede ist von Philipp Kaider, der im Juni erstmals beim legendären Race Across America (RAAM) knapp 5000 Kilometer durch die USA radeln wird. Der 39-Jährige Niederösterreicher begibt sich dabei auf die Spuren von großen österreichischen Ultraradfahrern, wie dem 6-fachen RAAM-Sieger Christoph Strasser oder Wolfgang Fasching, der das Rennen dreimal gewinnen konnte. In einem Interview plaudert er über seine Motivation, den körperlichen und organisatorischen Herausforderungen, die dem Weinviertler mit seinem 12-köpfigen Team erwarten werden und natürlich über sein Ziel.

Am 10. Juni startest du beim 43. Race Across America von der Westküste südlich von Los Angeles zur Ostküste nach Atlantic City. War das schon immer dein Traum?
Kaider: Ja, es war schon immer ein Traum dort teilzunehmen. Es ist ja die Mutter aller Ultracyclingrennen. Es betitelt sich selbst als härtestes Radrennen der Welt. Wir in der Szene kennen es natürlich sehr gut und auch außerhalb ist es sehr bekannt.

Was macht für dich die Faszination RAAM aus?
Kaider: Es ist die Länge des Rennens und die klimatischen Bedingungen, die man hier erlebt. Von der Wüste mit 50° C im Schatten, hinauf in die Rocky Mountains auf 3000m Seehöhe, wo es 0°C hat. Dann die endlosen Weiten: Es geht über 1200km durch die Prärie durch Kansas. Da ist absolut gar nichts! Da freut man sich, wenn alle 400 Kilometer mal eine 30° Kurve ist. Und dann natürlich die Gegend beim Mississippi. Einmal über den Mississippi drüberfahren. Dem argen Fluss, der so breit ist, dass man es sich fast gar nicht vorstellen kann. Und dann über die amerikanische „Südsteirische Weinstraße“, die Appalachen, die extrem steil sind und die man erst ziemlich am Schluss hat. So etwas mal zu fahren und zu erleben, dass macht die Faszination aus. Es ist für uns Europäer und Österreicher einfach nicht greifbar oder vorstellbar, welche Weiten wir da am Rad zurücklegen müssen.

Als Hobbyradfahrer sind ja bereits 100 km am Stück schon eine tolle Leistung. Wie kommt man aber drauf so etwas zu machen?
Kaider: Sicher nicht von heute auf morgen! (lacht) Mit 26 habe ich die tägliche Packung Zigaretten gegen ein Fahrrad getauscht. Ursprünglich war das Radfahren ein Mittel zum Zweck, um zumindest für kurze Zeit dem Suchtdruck zu entgehen. Um aber derartige Umfänge zu fahren und den Körper daran zu gewöhnen, braucht es Zeit und viel Training. Das hat sich bei mir alles langsam gesteigert und mittlerweile radle ich um die 30.000 Kilometer im Jahr.

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Philipp Kaider beim Race Around Niederösterreich 2024 (Foto: RAN/Steiger)

Wie sieht bei dir jetzt die unmittelbare Vorbereitung aus? Wie läuft diese?
Kaider: Ich muss ehrlich sagen, ich bin heuer schon sehr, sehr zufrieden. Ich habe meine Form vom letzten Jahr gut konservieren können und fokussiert trainieren können. Jetzt sind es ja nicht mehr viele Wochen bis zum Start des Race Across Americas und jetzt schauen wir mal, was wir aus der Form herauskitzeln können. Aber grundsätzlich: Die Form kann nie gut genug sein. Ich glaube da geht es jeden gleich. Jetzt heißt es ja nicht mehr krank werden, gesund bis zum Start durchkommen und dann bin ich sicher sehr gut in Form.

Was nimmst du dir dann für deine erste RAAM-Teilnahme vor?
Kaider: Das wird das längste Rennen, das ich je gefahren bin. Es ist nochmals 1400km länger als das Race Around Poland, was mit 3600km letztes Jahr mein bisher längstes war. Mein Ziel ist es mit möglichst wenig Problemen durchzukommen, weil Probleme bei so vielen Tagen am Rad sicher auftreten werden. Mit dem ist zu rechnen! Es geht eher darum, wie ich bzw. wir im Team damit umgehen. Weil ohne mein Team wäre ich gar nichts. Die müssen sich um die Probleme kümmern. Ich kann nur sagen, wo es gerade zwickt. Und in der Regel ist es eh so, dass wenn ich mit möglichst wenig Problemen durchkomme, ich auch relativ schnell bin. Vielleicht schaffe ich es ja der schnellste Niederösterreicher zu sein, der jemals Amerika durchquert hat (Anm.: Franz Spilauer benötigte 1998 bei seinem Sieg 9d 7h 9min). Das wird sich im Rennen zeigen, ob das machbar ist. Ich bin guter Dinge. Wir haben zwar keine Ahnung, was uns in Amerika erwartet, aber die Straßen sind genauso asphaltiert, wie bei jedem Rennen. Eventuell etwas schlechter – wir werden sehen. (lacht)

Was werden die Herausforderungen abgesehen von der Strecke sein?
Kaider: Die Belastung auf die Rumpfmuskulatur, also Rücken, Schultern, Nacken, werden auch ausschlaggebend sein. Je länger man auf dem Rad sitzt, desto mehr kommt das zu tragen. Ich bin noch nie solange bzw. so eine weite Strecke auf dem Rad gesessen. Das ist auch noch eine Unbekannte. Wir werden sehen. Bis jetzt haben wir noch immer mit Problemen und Rückschlägen umgehen können. D.h. ich bin guter Dinge, dass wir die Herausforderungen gut meistern können und auch werden. Ich lasse es eher auf mich zukommen und freu mich, dass ich mir Amerika in Ruhe quasi ganz genau anschauen kann, weil das Radfahrtempo doch ein Tempo ist, wo man was sieht im Vergleich, wenn man mit dem Auto drüberfährt oder mit dem Flieger fliegt.

Diese knapp 5000 Kilometer wirst du für den guten Zweck radeln. Erzähl uns mehr darüber!
Kaider: Meine Kilometer werde ich für „Bines Radl-Challenge“, ein Spendenprojekt der Hilfsorganisation „Sonne-International“, zur Verfügung stellen. Jeder gefahrene Kilometer wird vom 23. Mai bis 27. Juni in wertvolle Spenden für den Fortbestand der „Sonne-Schulen“ in Bangladesch umgewandelt. Mein Sponsor, die Druckerei Gerin, wird dabei meine Kilometer in Geld aufwiegen. Jeder ist hier eingeladen mitzuradeln. Jeder Kilometer zählt!

Wie sieht deine Saisonplanung generell in diesem Jahr aus? Mit EM und WM wird Österreich ja heuer im internationalen Fokus stehen!
Kaider: Beim Race Around Niederösterreich (Anm.: EM) und dem Race Around Austria (Anm.: WM) nicht am Start zu sein ist schon bitter. Auf der anderen Seite, wenn man schon die Möglichkeit hat, beim RAAM zu starten, dann sollte man die Gelegenheit ergreifen. Das passiert nicht so oft im Leben. Der einzige Vorteil ist, dass die WM immer zwei Jahre in einem Land ausgetragen wird. Das heißt ich hab nächstes Jahr die Chance, dass ich dort am Start stehe. Was ich jedenfalls machen werde ist, dass ich physisch anwesend sein werde: Bei der EM beim RAN werde ich mit meinem Hauptsponsor der Denner Group in einem 3er-Team starten und da bin ich auch Nutritionpartner mit meiner Firma „No Carbs, No Glory!“. Genauso wie bei der WM beim Race Around Austria und deshalb werde ich mir auch dieses Spektakel nicht entgehen lassen.

Text: PM/Christian Troll

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Philipp Kaider unterwegs beim Race Around Poland 2024 (Foto: RAP/DamianPazikowski)

Ãœber Philipp Kaider
Was in Wolkersdorf, im niederösterreichischen Weinviertel, 2012 als belangloses Hobby begann, steigerte sich im Kontext einer Kilometer-/Leistungskurve auf 30.000 Radkilometer im Jahr 2017. Die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Ultracycler, wie man an seiner Leistungsbilanz erkennen kann. Der ehrgeizige, mental starke und zielorientierte 39-Jährige hat die notwendige Siegermentalität und getreu seinem Motto: „Grenzen entstehen nur im Kopf“ hat er bereits mit tollen Erfolgen aufzeigen können.

Der 24h-Zeitfahr-Weltmeister von 2022 und 2024 ist Sieger des Race Around Austrias, des Race Around Niederösterreichs und konnte im Juni 2023 Österreich in einer Rekordzeit von nur exakt 19 Stunden durchqueren, was ihm auch einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde brachte. 2024 holte er den österreichischen Meistertitel bei seinem Heimrennen, dem Race Around Niederösterreich und wurde Ultra-Vize-Weltmeister beim Race Around Poland.

www.philippkaider.at

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3000 Meilen quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika (Bild: RAAM)

Race Across America 2025
Die Strecke des Race Across America ist ident zu der vom Vorjahr. Nach dem Start der Solofahrer:innen am 10. Juni 2025 im kalifornischen Oceanside geht es quer durch die Vereinigten Staaten - durch zahlreiche Zeit- und Klimazonen, hohe Bergpässe und über schier endlose Geraden - nach Atlantic City in New Jersey. Die Teams (2er, 4er, 8er) starten am 14. Juni. Distanz: 3000 miles, 175,000 feet of climbing (ca. 4.900 km/ca. 54.000 hm).

Spannend wird es aus österreichischer Sicht auf alle Fälle: Neben Philipp Kaider sind auch der Oberösterreicher Lukas Kaufmann, der 2024 bei seiner Premiere sensationell Zweiter wurde, und der Innsbrucker Kurt Matzler am Start, Infos dazu hier.

Mit dem Race Across the West (RAW) über die ersten 860 Meilen der RAAM Route bis Durango (Colorado) und dem Race Across the East (RAE) über die letzten 630 Meilen mit Start in Blanchester (Ohio) werden parallel zum RAAM zwei kürzere Rennen (Solo, Team) angeboten.

www.raamrace.org
www.raceacrossthewest.org
www.raceacrosstheeast.org

Artikel vom 18.03.2025

 

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