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Ausschließlich begeisterte Teilnehmer bei der Eroica Dolomiti 2022

Mehr als 300 überwältigte Radsportlerinnen und -sportler aus 18 verschiedenen Nationen: Auch die fünfte Ausgabe des Vintage-Rad-Events in der Dolomitenregion 3 Zinnen am 3. September 2022 kann von den Veranstaltern des Tourismusvereins Innichen als großer Erfolg verbucht werden.

Berg-Panorama im Herzen der Dolomiten: Die Teilnehmer im Sattel ihrer mindestens 25 Jahre alten Fahrräder (Fotos: Paolo Martelli)

Berg-Panorama im Herzen der Dolomiten: Die Teilnehmer im Sattel ihrer mindestens 25 Jahre alten Fahrräder (Fotos: Paolo Martelli)

Die Eroica ist kein gewöhnliches Rad-Event. Sie ist ein Lebensgefühl. Und das ist bei der Eroica Dolomiti, die 2018 zum ersten Mal ausgetragen wurde, nicht anders. Auch bei der fünften Ausgabe nicht, die am vergangenen Wochenende 3.9.2022 über die Bühne ging. Bereits am Freitagnachmittag, als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Innichen eintrafen und ihr Starpaket abholten, herrschte ein ganz besonderes Flair. Das lag wohl auch daran, dass zahlreiche Radsportler bereits ihre historischen Trikots und Hosen trugen und im Sattel der Vintage-Bikes anrollten. Die Vorfreude auf einen grandiosen Tag war bereits spürbar. Während des traditionellen Aperitivos wurde fachgesimpelt, es wurden alte „Heldentaten“ bei den verschiedenen Eroicas rund um den Erdball zum Besten gegeben und natürlich galt es zu eruieren, wer am darauffolgenden Tag welche der drei Distanzen zu 73, 91 oder 110 Kilometern in Angriff nimmt.

War der Aperitivo am Freitag eine Art inoffizielles „Warm Up“, so bildete der Samstag mit der Ausfahrt selbstredend das Herzstück der Eroica Dolomiti. Bereits in den frühen Morgenstunden verwandelten die teilnehmenden Radsportlerinnen und -sportler Innichen in ein buntes Farbenmeer. Das lag an den teils schrillen Farben der Fahrräder, die Baujahr 1987 oder älter sein müssen, bzw. an der Vintage-Kleidung, die die Pedalrittern trugen. Punkt acht Uhr ertönte am Samstag – nach den Grußworten von Eroica-Erfinder Giancarlo Brocci –das Startsignal, das auch in diesem Jahr Roberto „Carube“ Lencioni – ein Urgestein der italienischen Radsportszene – gab.

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Eroica-Erfinder Giancarlo Brocci

Mit Zuckerbrot und Peitsche auf den Tre-Croci-Pass
Unter dem Applaus der Schaulustigen – viele von ihnen Gäste, die eigens ein bisschen früher aufgestanden sind, um den Start ja nicht zu versäumen – ging es aus dem Ortskern von Innichen hinaus. An Toblach vorbei rollte das Feld auf dem Radweg in Richtung Cortina zum Drei-Zinnen-Blick, wo die Radlerinnen und Radler zum ersten Mal ihre Energiereserven aufluden. In der Folge ging es auf den weißen Schotterstraßen weiter nach Schluderbach und Cimabanche, ehe nach der rasanten aber ungefährlichen Abfahrt hinab nach Cortina die nächste Stärkung auf die Teilnehmer wartete. Es war das berühmte Zuckerbrot, bevor mit dem knackigen Aufstieg auf den Tre-Croci-Pass die „Peitsche“ wartete. Auf knapp 8 Kilometern galt es fast 600 Höhenmeter zu bewältigen – mit Steigungen von bis zu 12 Prozent. Nach einer weiteren, kurzen Abfahrt, musste noch die „Mauer“ hinauf zum Misurina-See bezwungen werden. Jetzt war die erste große Herausforderung des Tages geschafft.

Den Lohn dafür bekamen die Radlerinnen und Radler in Form des Mittagessens: eine herrliche Gulaschsuppe oder eine vegetarische Lasagne waren eine mehr als willkommene Stärkung, die in Gesellschaft der anderen Teilnehmer dankbar eingenommen wurde. Italienisch, deutsch, englisch, niederländisch, tschechisch – in zahlreichen Sprachen wurde bei Tisch kommuniziert und meistens waren es begeisterte Äußerungen zum bisher bei der Eroica Dolomiti erlebten.

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Wer fährt welche Distanz?
Doch die Eroica Dolomiti war noch lange nicht zu Ende und so war die Zeit gekommen, in Richtung Schluderbach abzufahren, wo die Radler eine Entscheidung fällen mussten. Entweder nahmen sie die alte Bahntrasse zurück nach Toblach, um zum Ziel nach Innichen (73 km/1258 Höhenmeter) zu radeln. Oder sie wagten sich auf den Anstieg hinauf zu den Plätzwiesen, bevor sie von der Dürrensteinhütte über Prags zum Hotel Adler nach Niederdorf abfuhren. Auch hier wurden die „Helden“ aus aller Welt mit lokalen Spezialitäten verwöhnt und konnten im Anschluss wiederum entscheiden, ob sie zurück nach Innichen (91 Kilometer/1870 Höhenmeter) radeln, oder auch noch die Silvesteralm mitnehmen und somit die lange Distanz von 110 Kilometern mit 2740 Höhenmetern zurücklegen.

Nach und nach trudelten so ab dem frühen Nachmittag die Radlerinnen und Radler im Ortskern von Innichen ein. Unter ihnen auch die ehemalige Südtiroler Spitzen-Biathletin Alexia Runggaldier aus Gröden, die die Eroica Dolomiti zum ersten Mal bestritt. „Einmal abgesehen vom wunderschönen Panorama, war die Stimmung einfach grandios. Alle Teilnehmer waren motiviert, gut drauf und hatten immer ein Lachen im Gesicht. Und auch wenn es bei der einen oder anderen Steigung etwas schwieriger war, so hat man umgehend bei jeder Verpflegung wieder Energie tanken können. Ein großes Lob an die Veranstalter“, sagte die Bronzemedaillengewinnerin bei der WM 2017 in Hochfilzen im Einzel.

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Alexia Runggaldier (links) mit Freundinnen

Ein Event, das perfekt zur Dolomitenregion 3 Zinnen passt
Den Abschluss der Eroica Dolomiti bildete traditionsgemäß die „Cena Eroica“ auf der Riese Haunold Hütte. In dessen Rahmen wurde den Teilnehmern am Samstagabend ein traditionelles Südtiroler Menü serviert. „Es war wieder ein äußerst gelungenes Rad-Fest. Die Teilnehmer hatten für die Eroica Dolomiti 2022 nur lobende Worte übrig. Die Dolomiten üben auf sie eine sehr große Faszination aus. Sie haben großen Respekt vor unseren Bergen, man möchte fast schon von Ehrfurcht sprechen. Als Event passt die Eroica Dolomiti auch aus diesem Grund sehr gut zu unserer Region“, sagte OK-Chef Gabriel Fauster vom Tourismusverein Innichen im Rahmen der Cena Eoroica, wo bis spät in den Abend gegessen, getrunken, erzählt und gelacht wurde. Und für die meisten Radsportler stand bereits da fest: „Im nächsten Jahr sind wir wieder am Start!“.

Text: PM

Artikel vom 09.09.2022

 

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